Der kleine große Jahresrückblick der Zukunftswerkstatt…
31. Dezember 2010 at 17:12 Christoph Deeg Hinterlasse einen Kommentar
Liebe Freunde der Zukunftswerkstatt,
so langsam neigt sich das Jahr 2010 dem Ende entgegen. Dies ist der beste Zeitpunkt um nocheinmal zurück zu schauen und sich Gedanken zu machen, was in den letzten 12 Monaten alles passiert ist. Auch wir von der Zukunftswerkstatt möchten dies tun – quartalsweise, aus Gründen der Übersichtlichkeit – denn auch für uns war es ein schönes, spannendes, anstrengendes und erfolgreiches Jahr.
Das erste Quartal:
Das Jahr begann ganz im Vorzeichen des Bibliothekskongresses in Leipzig, bei dem wir wieder einen eigenen Stand hatten. Zudem waren wir mit der Gründung des Vereins beschäftigt und trafen unsere Kooperationspartner zu verschiedenen Anlässen. Schließlich brauchten wir (und brauchen immer noch) für unsere geplanten Projekte viel Unterstützung.
Unsere Aktivitäten auf dem Bibliothekskongress standen unter dem Motto “Die Zukunftswerkstatt bewegt sich”. Wir wollten uns dieses Mal intensiv um mobile Systeme wie Smartphones, eBook-Reader, den Nintendo DS und die Sony PSP kümmern. Und weil wir so mobil waren, verteilten wir unsere Vorträge über den gesamten Kongress. Auf den Ständen unserer Partner fanden also Vorträge aus dem Programm der Zukunftswerkstatt statt. Ein besonderes Highlight war sicherlich unser erstes Smartphonehappening. Wir wollten mehr wissen über die Technik und ihre Nutzer und so luden wir jeden Kongressteilnehmer ein, an einem festen Termin zu uns zu kommen und uns alle seine Lieblingsapps zu präsentieren. Natürlich durften auch die Kongressteilnehmer kommen die kein Smartphone besitzen, aber an dem Thema interessiert waren.
In Leipzig passierte aber noch viel mehr. Ein paar Wochen vor dem Kongress wurden wir gefragt, ob wir Interesse an einer Kooperation mit der US-Botschaft in Berlin und der FH Potsdam hätten – hatten wir natürlich und so lernten wir Michael Stephens kennen. In Leipzig hielt er dann einen wirklich beeindruckenden Vortrag zum Thema “The Hyperlinked Library”, den wir für Sie auch nochmal im Video festgehalten haben. Wir durften Michael bereits einige Tage vor Leipzig auf einem Event in der US-Botschaft kennenlernen und zeigten ihm am Tag darauf Berlin. Wir besuchten das Computerspielmuseum, den Dom und den Gendarmenmarkt. Wir hatten ein tolles vegetarisches Mittagessen – bei dem Michael sein iPad online bestellte – und trafen uns Abends zu einem kleinen offenen Meeting mit verschiedenen Kreativen und Interessierten im New-Thinking-Store. Im Laufe des Tages verstanden wir uns so gut, dass wir Michael fragten, ob er denn Gründungsmitglied unseres Vereins werden würde. Und wir freuten uns sehr über seine Zusage.
Der Verein wurde ebenfalls in Leipzig gegründet. Für ca. eine Stunde verschwanden wir in unserem “Backstage-Bereich”, dann hörte man Applaus und es gab Champagner: Der Verein Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung e.V. war gegründet. Der Vorstand besteht aus Julia Bergmann, Jin Tan und Christoph Deeg. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehören Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm von der FH Potsdam, Dr. Rudolf Mumenthaler von der ETH-Bibliothek, Hans-Jürgen Schmidt und natürlich Michael Stephens. Wir waren stolz und zugleich froh darüber, dass wir nun eine passende Rechtsform gefunden hatten. In diesem Zusammenhang möchten wir uns ganz herzlich bei unserem Berater und Anwalt Peter Backes aus Bremen bedanken, der uns seit mehr als einem Jahr unterstützt und berät. Vielen Dank!!!
Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang die Aktivitäten unserer Vorstandsmitglieder Julia und Christoph im Rahmen des Projektes “Lernort Bibliothek” NRW. Zwar handelt es sich dabei nicht um ein offizielles Projekt der Zukunftswerkstatt – die beiden sind hier als Trainer und Berater tätig – jedoch werden die Erfahrungen und Kenntnisse dieses Projektes sicherlich in die zukünftige Arbeit der Zukunftswerkstatt einfließen:-)
Das zweite Quartal:
Kaum hatten wir uns ein bisschen von Leipzig erholt stand schon die Vorbereitung für die Inetbib-Tagung in Zürich an. Natürlich waren wir auch hier dabei: Julia war Teil der Podiumsdiskussion zum Web 2.0 und den “neuen Usern” und Christoph durfte am letzten Tag einen Vortrag zur Zukunftswerkstatt halten. Dabei sprachen wir auch zum ersten Mal über den geplanten “Technologieradar”, ein Projekt, auf das wir später noch zu sprechen kommen werden. Das Ende der Tagung war zugleich der Beginn einer Odyssee, denn aufgrund des Ausbruchs des Vulkans “Eyjafjallajökull” (können Sie das 3x schnell hintereinander sagen?) brauchten einige von uns beinahe 20 Stunden um nach Hause zu kommen.
An die Inetbib-Tagung schloss sich das Bibcamp an. Die große Un-Konferenz für alle die über Wissensvermittlung in der Zukunft nachdenken. An dieser Konferenz nahm nur Julia teil denn die anderen beiden Vorstandsmitglieder waren verhindert. Die Teilnahme an Konferenzen ist eine der vielen Aktivitäten der Zukunftswerkstatt. Wir versuchen, möglichst viele relevante, interdisziplinäre und innovative Konferenzen zu besuchen. Zumeist sind wir als Redner eingeladen und können den Teilnehmern unser Projekt, die Ideen und Aktivitäten präsentieren. Darüber hinaus versuchen wir uns und andere miteinander zu vernetzen. Ein anderes solches Event war eine Konferenz des Goethe-Instituts in Lissabon sowie der hessische Bibliothekstag zu denen Julia und Christoph gemeinsam reisten und die Zukunftswerkstatt präsentierten.
Im Juni starteten wir auch offiziell unsere Community. Unter http://www.zukunftswerkstatt.mixxt.org kann man mit anderen über die Zukunft der Kultur- und Wissensvermittlung diskutieren. Man kann Ideen entwickeln, Fragen stellen, sich austauschen und Spaß haben. Das alles ist nur möglich, weil wir hierfür drei ganz tolle ehrenamtliche Communitymanager gewinnen konnten. Tausend Dank an Cordula, Marion und Andreas!!!!
Das dritte Quartal:
Es war Sommer geworden – und wir waren wie immer aktiv. Zum Einen konnten wir im September endlich offiziell mit dem Technologieradar starten. Dieses Projekt liegt uns sehr am Herzen, denn wir wollen damit das Problem lösen, dass die meisten Kultur- und Bildungsinstitutionen nicht in der Lage sind, alleine zukünftige Kommunikations- und Medientechnologien zu identifizieren und zu analysieren.
Wir waren auch Gast einer Arbeitsgruppe sächsischer Universitätsbibliotheken und diskutierten gemeinsam über den Bibliothekskatalog der Zukunft. Dieser Workshop war für uns deshalb so spannend weil wir im Vorfeld ohne Vorgaben überlegen konnten, wie unserer Meinung nach der Katalog der Zukunft aussehen könnte. Das Ergebnis war sehr spannend für uns und alle anderen Workshopteilnehmer.
Im dritten Quartal haben wir auch mit unserer eigenen Kolumne im BuB-Heft begonnen. Hier können wir eine Kolumne frei gestalten und unsere Ideen und Projekte präsentieren.
Der August schließlich stand ganz im Zeichen der Gamescom. Christoph war die ganze Zeit dort probierte, und spielte, und redete, und spielte, und diskutierte, und spielte etc. Die Ergebnisse dieser Zeit können Sie hier und hier und hier lesen.
Leider haben wir in diesem Quartal einen ganz wichtigen Menschen – vorübergehend – verabschieden müssen. Jin Tan ist nach China gegangen. Er arbeitet dort an verschiedenen Projekten – z.T. auch für die Zukunftswerkstatt. Er ist also nicht ganz weg – aber er fehlt uns in der Arbeit und als Mensch und wir hoffen, dass wir ihn bald wieder hier haben werden. Wir geben auf jeden Fall unser bestes…
Das vierte Quartal:
Schneller als uns lieb war, waren wir schon im vierten Quartal angekommen. Auch im vierten Quartal waren wir auf einer Vielzahl an Konferenzen unterwegs. Zudem konnten wir Ende Dezember nach dem Technologieradar unser nächstes Groß-Projekt starten: Die Roadshow. Wir möchten die neuen und zukünftigen Technologien und die damit verbundenen Kulturen zu den Institutionen, zu den Menschen bringen. Damit schließt sich der Kreis, den wir mit Erfurt 09 begonnen haben. Das was Erfurt 09 war, soll nun mobil werden. Erweitert um neue Inhalte und neue Programme.
Alles in allem war es ein anstrengendes, tolles, innovatives, spannendes und kreatives Jahr. Und schon jetzt zeichnet sich ab, dass 2011 mindestens genauso spannend, kreativ, anstrengend und toll wird. Der Technologieradar und die Roadshow müssen nun laufen lernen. Natürlich werden wir auch im Jubiläumsjahr wieder beim Bibliothekartag in Berlin dabei sein. Und wir haben noch ein paar weitere spannende Projekte am Start – es lohnt sich also wieder vorbeizukommen.
Abschließend möchten wir uns bei allen Menschen und Institutionen bedanken, die uns so toll unterstützen. Ohne Euch/Sie wäre die Zukunftswerkstatt nur ein Traum.
Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr…
Julia Bergmann & Jin Tan & Christoph Deeg
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