e-Book-Reader oder was-Reader?

29. Dezember 2008 at 13:10 8 Kommentare

(Foto von andyi)

Eine der größte online eBook Portal Project-Gutenberg hat kurz vor Weihnachten eine gute Nachricht gebracht: alle eBooks bzw. Texte von Project-Gutenberg kann man jetzt mit dem Software PG Mobile – Project Gutenberg’s Mobile Edition in handylesbare Texte umwandeln. Das Software basiert auf Java-File-Format (JAR), das heißt alle Handys, die Java unterstützt bzw. in letzten zwei drei Jahre produziert werden, kann das Software benutzen, außerdem unterstützt das Software auch Bilddatei und Bookmarks. (Es war ein größter Kritikpunkt an Handy-Reader.) Über 25.000 eBooks von Project-Gutenberg kann man herunterladen, per WLAN, Bluetooth, Infrarot oder Kabel werden die eBooks auf dem Handy als Java-Applikation installiert.

Allerdings stellt Project-Gutenberg auf seinem Blog die Frage:

    „Why using Amazon’s proprietary Kindle when you can use your mobile phone instead? Today’s cell phones offer excellent screens and massive computing power to ensure best reading comfort. Mobile books do not weigh much and you can carry them with you wherever you are.“

Beim Lesen in elektronischer Form ist Kindle schon angenehmer als ein kleines Handy, aber wollen Sie für eine „zusätzliche“ Funktion von einem Handy noch ein anderes Lesergerät investieren? Wollen Sie das Gerät auch jeden Tag mitschleppen, wenn Sie sowieso schon ein Laptop als „großes“ Lesergerät benutzen?

Natürlich hat Kindle eine sehr große Auswahl von Medieneinheiten, mit dem man über 170.000 elektronische Bücher und eine Reihe von elektronischen Zeitungen bei Amazon bestellen kann. Und viele kostenlose eBooks im Internet und in Bibliotheken kann man auch mit Kindle lesen, leider unterstützt Kindle bisher noch kein PDF-Format.

Laut der Horizon-Report wird Mobilität in nächsten zwei bis drei Jahre ein großes Thema, durch technische Entwicklung wie zum Beispiel neue Handys (mit großem Display) und eBook-Reader wird die Informationsbeschaffung immer ortsunabhängig. Wenn wir Kindle als ein Mobilgerät betrachten, ist das noch zu erwarten, ob das reine „Lesegerät“ von ihren Kunden angenommen wird. Hier meine ich nicht nur die Multifunktionalität, sonder auch die technische Einschränkung von eInk-basierte eBook-Reader, damit die Grafik und Videos nicht anzeigen kann.

Es könnte aber natürlich eine große Chance für eBooks und das Lesen in elektronischer Form sein, weil Elektronisches Papier die Vorteile von Computerbildschirm und Papier vereint, sagt Wikipedia. Aber es ist auch noch zu erwarten bis das neue Leseverhalten mit eBook-Reader entwickelt wird.

Entry filed under: eBooks, Zukunftsvisionen. Tags: , , , , .

Tool der Woche: Librarything Social (semantic) Bookmark

8 Kommentare Add your own

  • 1. kba  |  7. Januar 2009 um 15:15

    Der Vorteil vom Kindle ist halt eine sehr gute Typographie, die Mobiltelefone wegen des kleinen Displays, der geringen Auflösung und der verwendeten Technologie nicht bieten können. Aber wenn man seine typographischen Ansprüche über Bord wirft, kann man wunderbar mit dem Handy lesen, allerdings nur Texte, wo es nicht auf das Druckbild ankommt (also Texte ohne Fußnoten, großen Grafiken usw.)

    Gerade Project Gutenberg fand ich hier immer eine gute Quelle, weil die die Bücher schon nativ als Plain Text anbieten, was meiner Meinung nach für 90 Prozent der gängigen Belletristik optimal geeignet ist. Auf dem Handy läuft dann Qreader oder Mobipocket und wenn man sich daran gewöhnt hat, dass eine Bildschirmseite nur ungefähr hundert Buchstaben entspricht, dann ist es ziemlich lässig. Auf diese Art hab ich während meiner Kollegstufenzeit am Gymnasium die ganze klassische deutsche und englische Literatur, die so am Lehrplan stand, gelesen (auch wenn die rückständigen, technophoben Lehrer das permanent hinterfragt haben und mich zum Kauf von Reclam-Büchern zwingen wollten) und es ging wunderbar.

    Dabei fällt mir ein: Eigentlich eine Frechheit, dass der deutsche Namensvetter von PG (Spiegel.online’s Projekt Gutenberg DE), sich mit dem Namen schmückt, seine Texte aber ziemlich restriktiv lizenziert, nur im HTML-Format und nicht als Download anbietet. Das ärgert mich schon seit Jahren. Aber gut, wer für lau nimmt, darf wohl auch nicht fordern.

    Ich freu mich auf jeden Fall auf eine Zukunft mit billigen, hochwertigen ebook readern mit großem Bildschirm und schnieker Darstellung. Bis dahin muss es halt das Nokia 3660 tun…

  • […] Zukunftswerkstatt wirft in ihrem Beitrag “e-Book-Reader oder was-Reader?” die Frage auf, welcher Reader sich durchsetzen wird und welche Eigenschaften er haben muss. […]

  • 3. Jan  |  1. Februar 2009 um 14:38

    es kommt ganz auf das Nutzungsverhalten des Einzelnen an. Wenn man Wenn man gerne und viele eBooks liesst, oder beruflich mit elektronischen Dokumenten Arbeit (z.B. Wissenschatler, Redakteure usw. die viel unterwegs Arbeiten) wird man das nicht per handy erledigen, sondern sich einen eBook Reader zulegen. Das ist so ähnlich wie mit Kameras. Ambitionierte und professionelle Fotografen werden niemals Handy-kameras nutzen. Standalone Geräte sind qualitativ hochwertiger.

  • 4. jintan  |  1. Februar 2009 um 15:16

    Hallo Jan,

    vielen Dank für dein Kommentar!

    Mein Problem bis jetzt ist, dass eBook-Reader nach meiner Meinung ein zwischen Produkt von Handy und (kleines) Laptop ist. Für andere Zielgruppe wie Wissenschaftler… halte ich das Laptop ein besseres Werkzeug.

    Weil wir einfach ein dem Name schon wissen, eBook-Reader ist eigentlich ein Lesegeräte. Für die Leute, die oft mit Text bearbeitet, ist wahrscheinlich ein Computer(Laptop) geeignet. Aber ich bin trotzdem gespannt, wie eBook-Reader sich weiter entwickelt und wie die Nutzungsverhalten dadurch verändert.

    Viele Grüße,
    Jin

  • […] zusätzliches Gerät braucht. Zu diesem Thema hatte Jin Tan vor einiger Zeit auf unserem Blog einen spannenden Artikel […]

  • 6. Peter  |  8. Juni 2012 um 20:46

    Für eReading ist ein Handy nun wirklich nicht geeignet. Das Display ist so klein das eien schon nach kurzer Zeit die Augen weh tun weil man diese durch die kleine Schrift extrem belastet. Man sollte schon eine eReader oder Tablat PC mit 6 Zoll wobei zum reinen eReading, wie auch hier schon angesprochen ein eReader allein schon wegen dem e Ink Display die bessere Wahl währe. Hier vielleicht mal die Unterschiede der Displaytypen http://www.ebook-reader-vergleich.de/ratgeber/allgemein/unterschiede-zwischen-ebook-reader-und-tablets/default.aspx

  • 7. Chalid  |  24. Juli 2012 um 18:16

    Die Handydisplays sind inzwischen doch eh schon fast 5 Zoll groß – da kann man auch drauf lesen. Der Sony PRS-350 (http://cme.at/testbericht/test-sony-prs-350-pocket-edition/) oder 300 hatten ebenfalls nur 5 Zoll Displays. War mir persönlich zwar zu klein, aber hat schon seine Vorteile so ein kompaktes Gerät mitnehmen zu können.

  • 8. eReader  |  11. Dezember 2012 um 09:17

    Die 6 Zoll eBook-Reader haben sich mittlerweile ganz gut durchgesetzt. Zumindest gibt es in dieser Größe die meisten Modelle. Auch das Angebot an deutschsprachigen eBooks ist sehr gut.

Hinterlasse einen Kommentar

Trackback this post  |  Subscribe to the comments via RSS Feed


Zukunftswerkstatt im Netz

Zukunftswerkstatt auf Twitter

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.

Schließe dich 923 anderen Abonnenten an

Kategorien