QR-Code in Bibliothek

13. März 2009 at 17:34 10 Kommentare

qrcode

Sie haben sicherlich schon mal den komischen Code auf Ihrem Brief, Paket oder anderen Produkten gesehen. Der Code heißt QR-Code, steht für Quick Response Code oder auch 2D Barcode.

Da im Vergleich zu normalen Barcode oder Strichcode der QR-Code viel mehr Informationen enthalten kann, wird der QR-Code schon längst im Bereich Logistik verwendet. Zum Lesen des QR-Codes wird speziellen Scanner gebraucht. Das kennen Sie wahrscheinlich auch, wenn Sie ein Paket von der Post bekommen und auf diesem Gerät unterschreiben müssen. Der Postmann scannt den QR-Code auf dem Packet, die Information wird digitale in dem Gerät erfasst und Sie müssen dann nur akzeptieren, dass Sie das Paket angenommen haben.

Was bedeutet dieser Code für uns?

Unsere mobilen Geräte werden immer moderner, mit dem Handykamera und ein Leserprogramm ist ein Handy (bei iPhone sowieso:-) absolut QR-Code lesefähig. Das führt dazu, dass jeder Mensch die analoge Information schnell und einfach in digitale Form erfassen kann. Ein typische Anwendungsmöglichkeit ist ein langer URL in QR-Code generieren und der URL kann einfach durch Abfotografieren des QR-Codes aufgerufen werden.

QR-Code kann nicht nur die URL generieren, auch Telefonnummer, SMS, Text und vCard kann man in QR-Code umwandeln. Die Anwendung von QR-Code ist in Japan extrem verbreitet, er befindet sich auf Visitenkarte, Plakaten, Verpackungen, U-Bahn Stationen usw., damit man einfach im Handy die Information abrufen kann.

QR-Code in Bibliothek

  • QR-Code in OPAC

Amerikanischer Kollege Dave Pattern stellte sich auf seinem Blog die Frage, ob irgendwelche Bibliothek schon ausprobiert hat QR-Code in OPAC einzusetzen. Schließlich versucht er in dem OPAC von University of Huddersfield der QR-Code zu verwenden, als Ergebnis können Sie hier ein Beispiel unter useful links sehen.

Ich war natürlich neugierig, habe ein QR-Code Reader installiert und mit meinem Handy den QR-Code aus dem OPAC fotografiert, letztendlich öffnet mein Handy das gleiche Titel, das ich schon mit mein Computer geöffnet habe. Anscheinend macht der QR-Code hier nicht so viel Sinn, den Titel zwei Mal aufzurufen, aber die wichtige Bestandsinformation ist schon im Handy erhalten.

Kennen Sie das kleine Zettel und den Stift, die immer neben dem Bibliothekskatalog liegen? Damit können die Nutzer die Bestandinformation aus dem Katalog abschreiben und ins Magazin das Buch finden können. Jetzt wird vielleicht einfacher, wenn sie die Information im Handy zeigen lassen können. Zu diesem Zweck man kann auch vorstellen, dass die Bibliothek nur die Bestandinformation in QR-Code generiert.

  • QR-Code in Bestände

Was man weiter überlegt und der QR-Code als Schnittstelle von analoger und digitaler Information verwendet, könnte der Einsatz von QR-Code in Bibliotheksbestände auch möglich.

Jedes Buch bekommt ein QR-Code, verlinkt wird die Rezensionen im Internet(Permalink), die Nutzer haben dann die Möglichkeit die Rezension im Internet zu lesen und entscheiden, ob sie das Buch ausleihen soll.

  • QR-Code auf Infomaterialien

Wenn die Bibliothek Broschüre oder Plakate erstellt, warum nicht ein QR-Code darauf packen und lassen die Nutzer sofort die Bibliothekswebsite aufrufen und über die Neuigkeiten informieren.

  • Bibliotheksinformationen in QR-Code

Die Öffnungszeit, (lange) Telefonnummer, Email Adresse, Anschrift usw. kann theoretisch auch in QR-Code generiert werden. Solche Informationen können die Nutzer sehr einfach durch den Code im Handy speichern.

Probieren Sie mal aus, vielleicht haben Sie noch andere Ideen. Zwei Tools, die Sie dafür brauchen: QR-Code Reader und QR-Code Generator.

update

Das Thema in anderen Stellen:
Mobile QR Codes and Library Uses…02.18.09
Library Instruction on Your Phone? You Bet!
QR Codes Talk

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Macht Twitter dumm oder intelligent ETH-Bibliothek und Zukunftswerkstatt

10 Kommentare Add your own

  • 1. QR-Code in Bibliothek « Bibliotan  |  13. März 2009 um 17:38

    […] (In Zukunftswerkstatt) […]

  • 2. Steffi S.  |  13. März 2009 um 17:57

    wow, klingt interessant – gute Idee 🙂

  • 3. bibliothekarisch  |  14. März 2009 um 00:12

    Das wäre eine positive Anwendung von D2-Codes und sicherlich eine sinnvolle dazu. Aber die Codes beinhalten auch ein negatives Nutzungspotential. So ließen sich z.B. Rechte in diesen Codes hinterlegen, die es verbieten würden, dass eine Buchseite eingescannt werden kann. Das mag noch wie Zukunftsmusik klingen, aber der Trend geht zu immer mehr Verbindungen mit dem Internet, so dass ein Rechteabgleich jederzeit möglich wäre. Fehlt der negativ aus, kann keine digitale Kopie erstellt werden.

  • 4. jintan  |  14. März 2009 um 00:55

    @Bibliothekarisch ein QR Code kann Maximal nur 4.296 Zeichen beinhalten, eine Buchseite ist eindeutig mehr.

    ich sehe QR Code ist einfach wie ein codierter URL und ein Stückchen Text, das Ziel von QR Code ist das Abtippen im Handy zu erleichtern, warum sollt es rechtliche Fragen geben und warum soll diese Anwendung noch Zukunftsmusik heißen? Verstehe ich nicht.

  • 5. bibliothekarisch  |  14. März 2009 um 03:19

    Das ist mir bekannt, allerdings befürchte ich nicht, dass die Buchseite darin gespeichert wird, sondern ein digital codiertes und auslesbares Recht, welches verhindert, dass man die Buchseite digitalisieren kann. Ein anderes Szenario wäre, dass ähnlich wie bei einem Wasserzeichen persönliche Informationen codiert werden, die dann bei einer nachträglichen Digitalisierung eine Zurückverfolgung zu einem selbst ermöglichen, wie das die Digital Watermarks bei Musikdateien gestatten.

    Zukunftsmusik ist das ganze noch, weil es zur Zeit noch viele Geräte gibt, die nicht zwangsweise am Internet hängen. Dies wird allerdings anders werden, wenn es keinen PC in dem Sinne mehr gibt. Die Entwicklung geht dahin, Daten nicht mehr Zuhause auf dem PC zu speichern, sondern im Internet. Ich denke, in nicht all zu ferner Zukunft werden wir keine PCs mehr haben, sondern an einem Netzwerk hängen und die Rechenleistung, den Speicherplatz und die aktuelle Software eines entsprechenden Online-Anbieters nutzen. Scanner und Drucker hängen damit ebenfalls am Netz. Was hindert diese Geräte dann noch dran, nachzufragen, ob das Dokument, was bisher analog uneingeschränkt nutzbar war (Analoge Lücke), überhaupt gescannt bzw. vervielfältigt werden darf? Die URL und den Befehl erhalten sie aus dem Code, der auf das Papier gedruckt worden ist. Dafür sind nicht viele Zeichen notwendig und die Nachfrage ist im Bruchteil einer Sekunde getätigt.

    Service und Bequemlichkeit können momentan im Vordergrund stehen und noch sind die Datenmengen relativ begrenzt, aber es lassen sich auch mehrere QR-Felder kombinieren und es werden weitergehend Verfahren entwickelt noch mehr Informationen in entsprechenden D2-Codes zu kodieren. Derzeit lassen sich größere Inhalte mit bis zu 16 Feldern kodieren!

  • 6. Steffi  |  14. März 2009 um 15:12

    ich hab ein Beispiel aus dem Bereich Radtouristik gefunden:
    http://www.muensterland-tourismus.de/service/Gaeste/Linkbox/index.html

  • 7. jml  |  19. März 2009 um 10:16

    Im Museumsbereich wird dies auch bereits umgesetzt: ZKM mobile tagging. Das Projekt ist auch Gegenstand eines Vortrages auf der MAI-Tagung 2009 (museums and the internet).

  • 8. jintan  |  19. März 2009 um 13:14

    Hallo Jens,
    Ganz herzlichen Dank für den Hinweis! Das ist ein tolles Beispiel, es kann auch sehr gut in Bibliotheksbereich anwenden.
    Viele Grüße,
    Jin

  • […] On March 13th, 2009, QR-Code in Bibliothek « Zukunftswerkstatt 2009 said: […] Kollege Dave Pattern stellte sich auf seinem Blog die Frage, ob irgendwelche Bibliothek […]

  • 10. Fahrenkrog’s Biblioblog  |  31. März 2009 um 10:02

    […] wohl Einzug in das deutsche Bibliothekswesen halten wird, freue ich mich über den Beitrag aus der Zukunftswerkstatt. Mal schauen, ob Bibliotheken hierzulande auch damit beginnen werden mit QR-Codes zu […]

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