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Gewinner des Preises „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2015“ ausgezeichnet
Der Preis wird vom Verlag De Gruyter gestiftet und in Kooperation mit der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis (BFP) und der Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung verliehen Berlin, 29. Mai 2015.
Am Mittwoch, den 27. Mai 2015, wurden auf dem 104. Bibliothekartag in Nürnberg das Bibliotheksteam des Max-Planck-Instituts (MPI) Bonn zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern von Regina Goldschmitt mit Jessica Beyer, Paul Frühauf und Daniel Zimmel sowie Dr. Franziska Klatt, Die Bibliothek Wirtschaft & Management der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Beate Guba mit dem Preis „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2015“ ausgezeichnet.
Die fünfköpfige Jury aus Vertretern der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis (BFP) sowie der Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung, sagt zu ihrer Entscheidung: „Die Einreichungen zeugten von der Zukunftsfähigkeit unserer Bibliotheken. Insbesondere der Einsatz neuester Technologien und die Einbindung des Benutzers als gleichberechtigter und unentbehrlicher Partner in der Informationsarbeit haben die Jury beeindruckt.“ Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, nur zwei Gewinner-Teams auszuwählen, da zahlreiche hervorragende Einreichungen aus öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorlagen.
Uwe Nüstedt von der Zukunftswerkstatt übergibt den Preis an Regina Goldschmitt für „JournalTouch“
„JournalTouch“ ist ein innovatives, interaktives und intuitives Tool, das Wissenschaftlern schnelles, zielgerichtetes Finden in digitalen Zeitschriften unter Verwendung von Web-Informationen ermöglicht. Die Einbindung von JournalTouch in die Arbeitsabläufe der Wissenschaftler am Institut war das wichtigste Ziel des Projekts. Vom Stöbern, Filtern, Finden, Auswählen von Aufsätzen, Ausdrucken des PDFs, Zusenden oder Bestellen, bis zur persönlichen Weiterverwendung der ausgewählten Informationen und Übernahme der Metadaten in Literaturverwaltungsprogramme verlaufen alle Aktionen ohne Medienbruch oder manuelle Applikationswechsel. Kreative gestaltet „JournalTouch“ ein Dienstleistungsszenario neu, das sich auf alle Bibliotheken, die einer Zielgruppe digitale Inhalte greifbar präsentieren wollen, übertragen lässt. Eine Nachnutzung von JournalTouch ist ausdrücklich erwünscht. http://de.slideshare.net/emittler/zukunftsgestalter2015-goldschmittjournal-touch270515-48689812
Der „Information Expert Passport“ vermittelt den ca. 3.800 Studierenden der Fakultät Wirtschaft und Management der TU Berlin Informationskompetenz. Das überlegte didaktische Konzept verbindet einen Blended-Learning-Ansatz mit wenigen gemeinsamen Unterrichtsstunden. Damit nimmt es Rücksicht auf die begrenzten zeitlichen Ressourcen der Studierenden. Das Sammeln von Stempeln für den Passport ist ein Anreiz zum Mitmachen, das zugleich den Lernfortschritt dokumentiert. Die vorbildlich gestalteten E-Learning-Materialien stehen über YouTube und auf der Webseite der Bibliothek für die Studierenden aber ebenso für andere Bibliotheken auch nach und außerhalb der Kurse zu Übernahme zur Verfügung: http://de.slideshare.net/emittler/zukunftsgestalter2015-klattinformation-expert-passport-dbwm20150526
Tool der Woche – Ich sehe was, was Du nicht siehst …
Es ist Bibliothekartag in Bremen, ihr kommt in das Kongresszentrum und begebt Euch auf den Weg zur Zukunftswerkstatt. Auf unserer Fläche findet Ihr ein großes Rollup auf dem unser Maskottchen Ruby mit einer Google Glass zu finden ist. Ihr nehmt Euch Euer Smartphone, öffnet die kostenlose App Junaio und scannt unser Maskottchen ein. Ruby wird über den Browser erkannt und es wird automatisch die Homepage der Zukunftswerkstatt auf Eurem Smartphone geöffnet. Glückwunsch! Ihr hattet gerade ein Erlebnis mit der “Angereicherten Realität” – der “Augmented Reality”.
In einem früheren Beitrag im Bibliotheksdienst bzw. auf unserem Blog sind wir auf dieses Thema “theoretisch” schon einmal eingegangen. Nun habt Ihr auf dem Bibliothekartag in Bremen die Möglichkeit, verschiedene Gadgets selbst auszuprobieren.
Erstellt z.B. mit uns zusammen über die Software Metaio “Trackables” – reichert Bilder oder auch Gegenstände mit Zusatzinformationen an.
Und wenn wir Glück haben, wird in Bremen die Sonne strahlen – so dass Ihr Eure Sonnenbrille aufsetzen müsst. Wir werden auch so etwas ähnliches tun, wir werden uns auch Brillen aufsetzen. Eine davon wird von Google produziert, die andere wurde von Facebook aufgekauft: Google Glass und Oculus Rift. Zwei Mitglieder der Zukunftswerkstatt konnten zu Beginn des Jahres diese “geheimnisumwobene” Google Glass ausprobieren. Die Eindrücke können unter “Die Welt durch neue Glasses sehen” nachgelesen werden.
Mal sehen, wer bei Euch das Rennen macht: Augmented Reality
oder Virtual Reality …
Und wenn Ihr schon immer wissen wollt, ob die/der rechte oder die linke KollegInnen an der Informationstheke die meisten Blicke Eurer Kunden auf sich zieht, ist der Vortrag über Eye-Tracking in Bibliotheken der Projektgruppe der FH Potsdam unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm sicher von Interesse. Lasst Euch überraschen, vielleicht sind es nicht die KollegInnen, sondern die neu angeschafften Bücher im Regal dahinter …
FH/IH
Die Welt durch neue „Glasses“ sehen
“OK glass, take a picture.” Dieser Satz war das Highlight unseres Tages. 20. Februar – die Sonne scheint mit 12° C Außentemperatur – das allein ist schon nicht normal, aber beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern durften wir mittels einer Brille quasi in die Zukunft blicken. Möglich wurde dies durch Herrn Prof. Lukowicz, Leiter der Arbeitsgruppe “Eingebettete Intelligenz” und seinem Mitarbeiter Herrn Weppner. An dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank dafür!
Gute 20 Minuten nahm sich Shoya Ishimaru Zeit, uns die vielumworbene Brille zu zeigen, ihre Funktionsweise näher zu bringen und zu erklären, was für ihn als Forscher an Google Glass im Fokus steht.
Bei diversen YouTube-Videos wird die Grundinstallation der Entwickler-Version von Glass hinreichend besprochen und erklärt, was möglich ist:
- Google…[Search]
- take a picture
- record a video
- get directions to…
- send a message to…
- make a call to…
- hang out with…
Eines ist klar – eine aufgesetzte Google Glass ist Grund genug, mit seinen Mitmenschen ins Gespräch zu kommen – allein schon um ihnen zu versichern, dass man nicht gerade ein Bild von ihnen gemacht hat. Ishimaru hat diese Erfahrungen auf dem Weg zur Mensa der TU Kaiserslautern schon des Öfteren gemacht.
Sein momentaner Forschungsschwerpunkt liegt aber nicht in der Untersuchung der menschlichen Interaktion bei der Wahrnehmung vermeintlicher Social Media-Überwachungsmedien sondern in der Erforschung der Aktivitätserkennung mittels Google Glass. Ähnlich zu modernen Smartphones beinhaltet Google Glass eine Reihe von Sensoren. Darunter befindet sich auch ein Infrarot-Näherungssensor der zum einen wahrnehmen kann ob man Google Glass aufgesetzt hat oder nicht. Die Gruppe von Prof. Lukowicz konnte diesen Sensor sogar dazu nutzen, um Blinzeln in Sekundenbruchteilen zu erkennen. Eine Beitrag zur Forschung in der Aktivitätserkennung gibt z.B. die Blinzel-Frequenz, denn wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass je nach Aktivität die Häufigkeit des Blinzeln unterschiedlich ist. Die “Google-Glass-Wink-App” gibt es zwar schon, aber diese erinnert eher an “mir ist gerade etwas ins Auge geflogen”. Die Programmierung einer Steuerung durch einen “natürlich” aussehenden Bewegungsablaufs ist das Ziel.
Für uns war es jedenfalls ein Erlebnis, Glass selbst aufsetzen zu dürfen und auch Fotos damit zu schießen … auch wenn der Mythos durch die momentan eingeschränkten Möglichkeiten etwas entzaubert wurde. Aber die Entwicklung steht ja erst am Anfang und wenn man beobachtet, welche Apps für Google Glasses bereits entwickelt wurden, erscheint der Blick in die Zukunft doch recht vielversprechend. Natürlich ist das Thema Datenschutz und Einhaltung der Persönlichkeitsrechte bei der Datenbrille ein Streitpunkt und sicherlich wäre es für unbeteiligte Dritte einfacher zu erkennen, ob sie gerade fotografiert wurden, wenn ein kleines rotes Lämpchen im Fall der Aufnahme aufblinken würde – aber auch bei den “normalen” Aufnahmegeräten erkennt das Gegenüber nicht unbedingt, ob er gerade abgelichtet wird – von so genannten Spy Cameras ganz zu schweigen.
Positiv zu Glass bleibt festzuhalten, dass man eine ganz normale Konversation halten kann, obwohl man die Brille auf der Nase hat. Das Prisma, auf das die Daten projiziert werden, ist so platziert, dass der direkte Augenkontakt ohne Probleme möglich ist. Und dies war laut Sergey Brin, dem Mitbegründer von Google, mit ein Grund, Glass zu entwickeln … Augenkontakt und wieder freie Hände zu haben, die nicht bei jedem Vibrieren des Handys in die Tasche greifen.
IH und FH
Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2013
Der Preis der Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2013 wurde heute am Stand der KIBA-Lounge während des BID 2013 verliehen.
Es gab wie im letzten Jahr wieder zwei Preisträger, die mit ihren innovativen Ideen einen Hauch Zukunft ins Bibliothekswesen schon heute einbringen.
Zuerst wurde das Projekt „DigiTABBerlin“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (Sabine Conrad, Michael Götze, Dr. Charlotte Hardtke-Flodell, Elisa Herrmann und Marion Lais) vorgestellt. Alte Telefonbücher wurden hier eingescannt und soweit möglich mit OCR bearbeitet. Für alles was OCR nicht leisten kann, wurden Berliner Bürger eingebunden. Library for the masses! Wer hier auf dem Laufenden gehalten werden will, kann dem Projekt unter Twitter folgen.
Der 2. Preisträger kommt aus der Schweiz, genauer gesagt von der Kunstbibliothek Sitterwerk und befasst sich mit dem Thema „Dynamische Ordnung dank RFID-Technologie“. Das Team Felix Lehner, Christian Kern, Ariane Roth, Marina Schütz, Julia Lütolf zeigte unter anderem den intelligenten Büchertisch, bei dem über RFID, die Bücher und Materialien (z.B. mit RFID versehene unterschiedliche Werkstoffe wie Glas, Holz etc.) die darauf liegen automatisch erkannt werden und die „Titel“ und Hintergrundinformationen auch online für den jeweiligen Nutzer abgerufen werden können. Näheres s. direkt auf der Homepage der Bibliothek.
Die Jurymitglieder von der Zukunftswerkstatt Julia Bergmann und Uwe Nüstedt danken den weiteren Jurymitgliedern der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis BFP (Prof. Cornelia Vonhof, Julia Bergmann, Uwe Nüstedt, und Dr. Hannelore Vogt und Prof. Dr. Dr. h.c. Elmar Mittler) und dem Verlag De Gruyter, der diesen Preis gestiftet hat.
Update 18.03.2013: Hier gibt es noch mehr Bilder …
Wuppen: Ein Jour fixe das Spaß macht und inspiriert
Liebe Freunde der Zukunftswerkstatt,
am vergangenen Wochenende gab es wieder ein „Familientreffen“: eines der „traditionellen“ halbjährlichen Meetings der Zukunftsentwickler im CVJM in Wuppertal.
Es ist immer wieder inspirierend, in welch kurzer Zeit diese stetig ansteigende Truppe zusammengewachsen ist. Ebenso magisch ist die Effektivität, in der die Entwicklung neuer Ideen und die Planung unserer nächsten Großveranstaltung, dem Bibliothekskongress in Leipzig (2013) vollzogen wurde.
Beim Workshop im Kaminzimmer des CVJM rauchten nicht nur die Holzscheite, die wir auf Grund des verregneten Sommertages anzündeten, sondern auch unsere Köpfe. Am Ende des Workshoptages am Samstag durften wir auch die exzellenten Grill-Künste des #smgbbq-Meisters Chris D. genießen.
Am Sonntag sprachen wir dann noch mit einigen der „Daheim-Gebliebenen“ mittels unseres inzwischen liebgewonnenen Google-Hangout, bei dem der „interne Kreis“ der Zukunftentwickler immer up-to-date gehalten wird, über die Entwicklungen und Arbeitseinteilungen.
Danke an meine Mitstreiter, die, wenn teilweise auch nur virtuell, den Weg nach Wuppertal gefunden haben: Julia Bergmann, Christoph Deeg, Dierk Eichel, Stephanie Fröhlich, Jan Holmquist, Martin Kramer, Christian Müller, Cordula Nötzelmann, Uwe Nüstedt, Petra Pauly und Marion Weiß
Hier gleich noch eine wichtige Neuerung: die Zukunftswerkstatt hat bei Twitter einen neuen Hashtag: #zwev
Weitere Neuigkeiten folgen!
Iris Haffner (IH)
Der Bibliothekartag 2012 im Rückblick: Links zu Vorträgen und Bildern
Hiermit möchten wir Zukunftswerkstätter und -entwickler uns bei allen Referenten für die tollen Beiträge bedanken, die während des Bibliothekartags 2012 vorgetragen wurden. Es war uns ein Vergnügen Euren informativen und innovativen Präsentationen und Diskussionen zu lauschen.
Zur Nachlese hier der Überblick über die uns durch unsere Referenten zur Verfügung gestellten Vorträge:
22.05.2012
- Offizieller Start der Deutsch-Amerikanischen Gaming-Bibliotheksliga
- Babett Hartmann: geeks@cologne – Veranstaltungsreihe der Stadtbibliothek Köln für junge Erwachsene
- Melanie Kleist „How to Twitter – Eine kleine Einführung“ [keine Folien, da Live-Demonstation]
23.05.2012
- Markus Caspers: Erfahrungen E-Book-Reader Stadtbibliothek Köln (Bilder aus dem Vortrag) [keine Folien, da Live-Demonstation]
- Martin Kramer: E-Books in Bibliotheken [keine Folien, da Live-Demonstation]
- Simon Brenner: LibraryThing for Libraries in Deutschland [keine Folien, da Live-Demonstation]
- Martin Kramer: LibraryThing for Libraries: Ein Praxisbericht [keine Folien, da Live-Demonstation]
- Preisverleihung „Zukunftsgestalter in Bibliotheken“:
- Birgit Fingerle: Innovation zum Mitmachen
- Computer Spielschule Greifswald: spielen – entdecken – lernen
- App-Happening unter Leitung von Dierk Eichel (hier wird es wahrscheinlich einen eigenen Blog-Beitrag geben … ist jetzt da!)
- Prof. Dietmar Kummer: Mitteldeutsche ‚Peter-Sodann-Bibliothek Staucha‘ mit Sondersammlungsbereich, psb.allegronet.de – Katalog und Antiquariat eröffnet
- Falk Niederlein: Ich finde was, was du nicht siehst! – Integrierte maschinelle Tiefenerschließung von Datenbankinformation
- Stefan Wiederkehr, Matti Stöhr: Die geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft
- Justin Hoenke: Gaming in US-Bibliotheken
- Christoph Deeg: Videokonferenz e-teaching.org [keine Folien, da Live-Demonstation]
24.05.2012
- Heiko Weier und Oliver Goldschmidt: GBV Discovery mit VuFind
- Gabriele Fahrenkrog: ‚Lesen‘ im 21. Jahrhundert
- Christian Cordes: ‚Neue Arbeitsformen im digitalen Zeitalter‘ – CoWorking in Wolfsburg
- Theresa Lange: QR-Rallye und Bildpaten – Das Social Marketing Konzept zur Ausstellung „El Greco und die Moderne“ im Museum Kunstpalast [keine Folien, da Live-Demonstation]
- Justin Hoenke und Jan Holmquist: Das ‚Buy India a Library Projekt‘ Social Media Crowdfunding in Bibliotheken
Der heiß erwartete Beitrag zu den Factsheets bezüglich E-Book-Reader, Tablets und Computerspiele, die wir in Hamburg am Start hatten, folgt in ein paar Tagen.
… und wer jetzt die ganzen Vorträge nacheinander abgearbeitet hat, darf jetzt noch ein paar Bilder schauen.
P.S.: Sollte jemand Fragen an die einzelnen Referenten haben, leiten wir diese gerne weiter. Hierzu bitte kurze E-Mail an zukunftsentwickler@zukunftswerkstatt.org schreiben.
IH
Ist es wirklich schon so spät …? #bibtag12 aus der Sicht eines Zukunftsentwicklers
Da gab es erst den Blogbeitrag zum Anfang des Bibliothekartags und nach drei mal Blinzeln sind wir jetzt fast schon wieder am Ende. Uns Zukunftsentwicklern hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir hoffen, denjenigen, die uns im doch leicht versteckten Saal A gefunden haben, auch.
Unsere Veranstaltungen waren gut besucht – wir danken an dieser Stelle nochmals allen Vortragenden. Auch am letzten Tag beim offiziellen Programm sah man, dass das Interesse der Bibliothekare an Social Media (u.a. um Twitter und Facebook in Bibliotheken) stetig wächst – der Saal platzte quasi aus den Nähten. Gerade aber auch die Vorträge, die über unsere Vortragstabelle bis eine Woche vor dem Start des Bibliothekartags eingereicht wurden, waren sehr interessant und anregend für das direkte Umsetzen in der eigenen Bibliothek, für das eigene persönliche Arbeiten. Aber die Vorarbeit hatte natürlich Anfang der Woche Melanie Kleist mit dem Vortrag „How to Twitter“ geleistet. Dank ihr und der FU Berlin konnten wir während des ganzen Bibliothekartags eine Twitterwall projezieren.
Mit ca. 35 Tablets und E-Book-Readern konnten wir unseren Kolleginnen und Kollegen etwas zum Anfassen und Ausprobieren ohne Kaufberatung bieten. Die dazu passenden Vorträge von Markus Caspers und Martin Kramer.
Mit 3 Kinect und 2 Wii wurden manche Bibliothekare zum Luke Skywalker und manche eiferten Sebastian Vettel bei Mario Kart nach. Zum Frustabbau konnte man bei Raging Rabbit Kaninchen treten oder für Streicheleinheiten bei Kinectimals den Tiger streicheln. Justin Hoenke, Teen Librarian bei der Portland Public Library (Maine) und der über Skype zugeschaltete Eli Neiburger (US Movers & Shakers-Awards Gewinner 2009) konnten uns auch aus internationaler Sicht zeigen, dass Games in Bibliotheken gehören und was der Vorteil einer funktionierenden Community ist. Wenn man zusammen mit anderen Gamern teilweise mehrere Stunden Strategien entwickelt, um auf einen neuen Level zu kommen, so wird man im Berufsleben auch nicht bei der ersten Hürde aufstecken. Spielerisches Lernen ist erfolgreicher, effektiver als „reines“ Auswendiglernen bzw. Pauken. Bisher war ich selbst kein Gamer, aber der Virus hat angesteckt 🙂
Empfehlens- und nachahmenswert waren auch die Vorträge zur Co-Working-Space, zum Crowdfunding und zur QR-Code-Rallye. Bei letzteren beiden Vorträgen konnte man erfahren, wie es mit relativ einfachen Mitteln möglich ist, über Einsatz von Social Media z.B. eine Ausstellung zu bewerben (El Greco und die Moderne, Museum Kunstpalast Düsseldorf) oder auch Gelder für eine Bibliothek in Indien akquirieren kann (Buy India a Library Project).
Natürlich könnte ich jetzt über jeden Vortrag noch einen kurzen Satz schreiben, aber dann würde dieser Beitrag nie enden … so schließe ich mit: wer nicht da war, hat etwas verpasst, kann aber nächstes Jahr während des Bibliothekartags in Leipzig dieses Versäumnis nachholen.
Und in eigener Sache: die ehrenamtliche Arbeit als Zukunftsentwickler macht viel Spaß, man lernt sehr nette Kolleginnen und Kollegen kennen, die die Zukunft der Bibliotheken nicht im „Bunkern“ von Büchern und Daten sehen, sondern in der Öffnung und Miteinbeziehung unserer Klientel, der Leser, Gamer und Kulturinteressierten. Ich freue mich jedenfalls diese doch inzwischen bunt gemischte Truppe bei unserem nächsten Ehrenamt-Treffen in Wuppertal wiederzusehen und zu überlegen, wie wir weiter die Zukunft mitgestalten können – frei nach dem Leitspruch der Zukunftsentwickler von Mahatma Gandhi: Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.
IH
… der Bibliothekartag kann starten
Als wir heute morgen um kurz nach 9:00 Uhr den Raum A, in dem die Aktivitäten der Zukunftswerkstatt bei diesem Bibliohekartag laufen, sah es noch relativ leer aus.
Dies änderte sich aber mit fortschreitender Stunde. Die Technik rund um das Referenten-Pult steht, die Vitrien für die E-Book-Reader warten auf Ihre morgige Befüllung, die Gaming-Stationen sind aufgebaut und werden direkt von den Studenten der FH Köln, die uns hier helfen, direkt ausgetestet. Wir warten morgen auf Bibliothekare, die ihren Spieltrieb ausleben möchten oder den interessanten Vorträgen und Präsentationen lauschen wollen.
IH
geeks@cologne – Eine Veranstaltungsreihe rund um Technik, Webkultur und den Nerdfaktor
Gastbeitrag von Babett Hartmann
Seit Beginn des Jahres hat die Stadtbibliothek Köln eine neue Veranstaltungsreihe. Geeks@cologne wendet sich an die Technik- und Medienaffinen, die Netzbewohner, die Blogger, die Gamer, die Hacker, die Comic-Liebhaber… Sechs Mal im Jahr finden die Veranstaltungen bei uns in der Q-thek der Zentralbibliothek statt – mit Getränken, Musik und lockerer Athmosphäre. Wenn ihr mehr über unseren Gadget-Abend, unsere Web-2.0-Lesung, das Girl Geek Dinner oder die Reihe an sich erfahren möchtet, könnt ihr euch auf geekscologne.mixxt.de informieren. Oder aber ihr kommt zu meinem Vortrag und stellt mir Fragen: am 22. Mai bei der Zukunftswerkstatt! 🙂
Viele Grüße
Babett
How to Twitter – Eine kleine Einführung
Gastbeitrag von Melanie Kleist
„Twitter ist für viele nur ein Begriff, den sie irgendwo mal gehört haben. Mir ist es wichtig, dass die Menschen wissen, dass sich hinter tweeten mehr verbirgt als der englische Begriff für das zwitschern der Vögel.
Ich zeige, wie man Twitter auch ohne Account benutzen kann, was Listen sind und sich hinter den Begriffen Hashtags und Twitterwalls verbirgt. Und wozu das ganze eigentlich gut ist und wie man Spaß damit haben kann.“
Vortrag: How to Twitter – Eine kleine Einführung
Wo:/Wann: Bibliothekartag, CCH Hamburg, Raum A., 22.05.2012, 16:30 Uhr
Wer: Melanie Kleist arbeitet als Fami seit 5 Jahren an der FU Berlin.
Zitat: “Schon während meiner Ausbildung hatte ich ein Auge auf die Verbindungen und Kommunikation von Bibliotheken untereinander geworfen und nun möchte ich gerne dazu beitragen, diese noch auszubauen. Dabei geht es mir weniger um die technische Zusammenarbeit als eher um die Menschen, die hinter den Bibliothekssigeln stehen.”
Wo:/Wann: Bibliothekartag, CCH Hamburg, Raum A., 22.05.2012, 16:30 Uhr