Zur Interkulturellen Zukunft der Bibliotheken
7. Oktober 2009 at 11:52 Christoph Deeg 3 Kommentare
Liebe Leser der Zukunftswerkstatt,
heute findet in Berlin eine sehr interessante Veranstaltung zur Zukunft der Bibliotheken statt. Allerdings geht es dabei diesmal nicht um Technologien, das Web2.0 oder Computergames, sondern um das Thema:“Integration und Partizipation und die Rolle der Bibliotheken“.
Nun stellt sich die Frage, was das alles mit der Zukunftswerkstatt zu tun hat bzw. warum wir darüber schreiben?
Nun zum Einen ist die Zukunft der Bibliotheken ein Thema welches sich nicht auf Technologietrends beschränkt. Vielmehr brauchen wir unserer Meinung nach Antworten auf die Frage, wie die Bibliotheken auf die aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Veränderungen reagieren wollen? Themengebiete wie „die Bibliothek als Ort“ oder „Bibliotheken online“ müssen natürlich primär unter dem Aspekt der zukünftigen Nutzer diskutiert werden. Und wenn diese Nutzer einen multikulturellen Hintergrund haben, müssen die zukünftigen Angebote an diese Situation angepasst werden.
Zum Anderen sind Computergames und das Web2.0 nicht nur Technologien sondern stehen selber für neue Kulturen. Wir haben an dieser Stelle schon sehr oft über die Kultur des Spielens und die Kultur des Internets bzw. des Web2.0 gesprochen. Diese „Kulturtechnologien“ verbinden Menschen überall auf der Welt miteinander. Zu diesem Vernetzen gehört aber nicht nur die jeweilige Person sondern auch der dahinter stehende Kulturkreis.
Wir glauben, dass wir in der Zukunft vor allem multikulturelle Gesellschaftsformen haben werden (bzw. heute schon haben) und das Veranstaltungen wie die heutige sehr wichtig sind. Leider kann das Team der Zukunftswerkstatt nicht selber teilnehmen – wir hoffen aber, von den Teilnehmern zu hören, wie die interkulturelle Zukunft der Bibliotheken aussehen kann.
Termin:
Mittwoch, 7. Oktober 2009, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Bibliothek am Luisenbad, Puttensaal
Travemünderstr. 2 / Ecke Badstr. 38/39
13357 Berlin
Weitere Infos zur Veranstaltung findet Ihr hier.
Liebe Grüße vom Team der Zukunftswerkstatt
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1.
Hans-Christoph Hobohm | 8. Oktober 2009 um 21:29
Ja war spannend. Viel Publikum, allerdings alles schon Leute, die dem Thema positiv gegenüberstanden. Hatte eher eine Sarazin-Debatte erwartet. Schade dass die beiden PR gewohnten Podiumsdiskutanten so viel Raum eingenommen haben. Sie hätten lieber zuhören sollen, satt zu reden.
2.
Wolfgang Kaiser | 10. Oktober 2009 um 17:17
Andererseits war es eine Debatte, die im Raum Berlin wohl ganz selten so offiziell bisher geführt wurde, obwohl es spätestens nach der Masterarbeit von Sibel Ulucan („Interkulturelle Bibliotheksarbeit in Öffentlichen Bibliotheken Plädoyer für einen Mentalitätswandel am Beispiel Berlins“) hierfür höchste Zeit war…Es wird immer eine Minderheit bleiben, die sich interkulturellen Themen öffnet und die Mehrheit in Deutschland in der Bibliothekswelt ist demgegenüber vermutlich noch nicht aufgeschlossen genug…Meiner Meinung ist das eine Mentalitätsfrage und v.a. gibt es ja seitens der öff. Verw. Berlins eine interk. Öffnung und auch eine Charta der Vielfalt, die auch von Bibliotheken unterzeichnet werden könnte. Zudem sind auch Hochschulen in der Pflicht sich interkulturell mehr zu öffnen (http://www.igad.rwth-aachen.de/pdf/Diversity-Management_FTD.pdf). Aber warum tun das so wenig? Bibliothekare – nicht nur aus Berlin – sondern auch aus Nürnberg und anderswo (z.B. auch aus Dinslaken und Leipzig auf der Fachstellenkonferenz neulich in Lüneburg) beklagten, dass es zu wenig Nachwuchs mit Migrationshintergrund gibt, der russisch und türkisch als Muttersprache hat…):
…Eitelkeiten und gewisse Alleinstellungsmerkmale der unterschiedlichen Hochschulen, die zukünftige Bibliothekare ausbilden, müßten gerade zu diesem Thema zur Nebensache werden, denn nur gemeinsam können – ähnlich wie beim LIS Corner – die Hochschulen dafür werben auch Migranten zu gewinnen und diesen Beruf somit aufwerten…für alle Menschen öffnen…Wünschenswert wäre, wenn diese Themen auf die Agenda der Zukunftswerkstatt bleieben, der FHs kämen und sich auch die Politik dafür mehr einsetzt…
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